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Larry Hagman weiß: Die wahren Abenteuer kommen aus der Flasche!
Die skurrile Posse um den NASA-Astronauten Tony Nelson, dargestellt von Larry Hagman, der Jahre später in der Serie Dallas für Furore sorgen sollte, und seinen Flaschengeist Jeannie (Barbara Eden) erreichte 1968 mit fast 50% Sehbeteiligung Rekordquoten. Was wollten sich die Deutschen vor 35 Jahren nicht entgehen lassen? Sicher nicht nur Sammy Davis jr., der in einer Episode als Gaststar auftrat, oder Farrah Facett, die in einer Kleinrolle während dieser Serie den Durchbruch schaffte. Das Strickmuster der Serie ist gleichermaßen simpel wie wirkungsvoll. Tony macht während eines Raketentests auf einer Südseeinsel eine Bruchlandung und findet dort eine alte Buddel, aus der er den leicht geschürzten blonden Flaschengeist Jeannie befreit.
Jeannie, so einem 2000 Jahre währenden tristen Buddel-Dasein entronnen, erklärt Tony aus Dankbarkeit zu ihrem “Meister”. Mit ihren magischen Kräften will die Jeannie dem Tony eigentlich immer einen Gefallen tun,
löst aber meist mittlere bis schwere Katastrophen aus. Bevor sie dies tun konnte, galt es zunächst, ein paar irdische Probleme zu beseitigen. Erzählte Tony der NASA was über Jeannie, hätte die Weltraumbehörde ihn
vermutlich in die Zwangsjacke gesteckt und in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Also erklärt Tony die Existenz des Flaschengeistes zur geheimen Kommandosache. Lediglich Tonys Kollege und bester Freund Roger
Healey wissen um das Geheimnis. Gegen Jeannie ist David Copperfield eine drittklassige Kirmesnummer. Der leicht geschürzte blonde, attraktive
Flaschengeist stützt sich auf seine magische Vorstellungskraft. Jeannie braucht nur die Arme zu verschränken, mit dem Kopf zu nicken und mit den Augen zu zwinkern, schon schneit es im Büro von Dr. Alfred Bellows, der die Astronauten bei ihrem Training psychologisch betreut. Ausgewachsene Pferde tauchen auf dem Sofa auf oder veritable Kamelkarawanen zuckeln durch die heimische Reihenhaus Einbauküche.
Obwohl Tony und sein bester Freund und Kollege Roger Healey von ihren Vorgesetzten für die Katastrophen (die Jeannie verursacht hat) zur Verantwortung gezogen werden, bleibt Jeannies Existenz das Geheimnis von
Tony und Roger. Die Anwesenheit eines Flaschengeistes bei einem Mitarbeiter der NASA wäre bei Dr. Bellows oder Tonys Chef, General Wingard Stone, wohl auch auf Unverständnis gestoßen. Das Leben mit einem
Flaschengeist könnte auch für Astronauten komfortabel und angenehm sein. Doch Jeannies Erwartungen an Tonys Wunsch-Potenzial übertreffen dieses bei weitem. Tony hätte den Geist kurzerhand bitten können, ihm zwei bis
drei Jackpots in Las Vegas zu bescheren. Dann hätte er in den vorzeitigen Ruhestand gehen können. Aber dann wäre auch die Serie am Ende gewesen. Also bleibt Tony bescheiden. Indes ist Jeannie in Folge 24 (Der
unerwünschte Hausgast) ein wenig enttäuscht, weil sich Tony noch nie irgend etwas so richtig Großes gewünscht hat, z.B. eine Yacht oder ein Luxusauto. Sie fordert ihn auf, an etwas Großes zu denken, und wenig später
steht ein Elefant im Wohnzimmer. Ausgerechnet jetzt erscheint NASA-Psychiater Dr. Bellows auf der Bildfläche. Tony erklärt ihm, dass es sich bei dem Elefanten um einen Freund von ihm handele. Es dauert nicht lange,
und der Psychiater braucht nichts dringender als einen Kollegen. Überhaupt pflegt der Seelendoktor immer gerade dann aufzutauchen, wenn Jeannie eines ihrer Kunststückchen vorgeführt hat, die Bellows mit Logik zu
ergründen versucht, was natürlich ins Leere läuft und in der Erkenntnis gipfelt: “Verstehen? Major Nelson, seit Sie bei der NASA sind, habe ich nichts mehr verstanden. Meine Hauptaufgabe ist es, Sie zu verstehen.
Können Sie das verstehen?” Nachdem Jeannie 1970 von der Bildschirmfläche verschwand, wurde es zunächst still um den leicht geschürzten Flaschengeist. 1985 gab es noch einen Fernsehfilm “Ich träume von Jeannie”
und 1991 die Fortsetzung “Ich träume immer noch von Jeannie”. In diesem letzten Streifen gerät der blonde Irrwisch in eine vertrackte Situation. Tony bricht zu einer mehrmonatigen Weltraum-Expedition auf. Das
Problem: wenn eine Jeannie länger als drei Monate ohne Meister bleibt, verwirkt sie ihr Aufenthaltsrecht auf der Erde. Jeannie sucht sich also einen vorübergehenden Ersatzmeister. Sie findet einen. Dargestellt
ausgerechnet von Ken Kercheval, Larry Hagmans glücklosen Gegenspieler aus Dallas!
Info: Bezaubernde Jeannie - Insgesamt wurden von 1965-1970 139 à 25 Minuten gedreht
Stammbesetzung: Larry Hagman (Major Tony Nelson) Bill Daily (Major Roger Healey) Barbara Eden (Jeannie) Hayden Rorke (Dr. Alfred Bellows)
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